Archie forever – 2014 bis 2024

Archie kam wie ein Sonnenschein am 6. Mai 2015 zu uns. Für mich war es Liebe auf den ersten Blick. Er kam aus dem Tierheim Ludwigsburg. Und nein, dies war nicht einfach. Ich passte nicht, war die Meinung der Tierheimleiterin. Ich zu klein für die Kraft von Archie, zu unerfahren für den Umgang mit einem Continental-Bulldog. Ich ließ nicht locker, denn Liebe lässt sich nicht vertreiben. Sie willigte nach 14 Tagen täglichem Spazierengehen mit ihm ein und wir ließen unseren Garten vollständig umzäunen.

Archie war uns zuhause gegenüber außer Rand und Band, hochspringen, umklammern, beißen, die Augen ins Weiße verdreht – jedoch er bellte nicht und biss nicht, hinterließ nur unzähliger Kratzer auf den Armen. Ein Vogelschatten von oben erschreckte ihn, Katzen wollte er hinterher jagen, als Beute, auf andere Hunde unterwegs reagierte er stets und einzig mit Aufspringen, von welcher Seite auch immer. Von uns galt Standfestigkeit. Mit meinen 1Meter 60 eine Herausforderung, doch meine Judo-Erfahrung ließ mich stehen, es war meine Stärke.

Juni 2015
Du darfst nicht!
… geht doch
Archie, nun auch relaxed im neuen Zuhause angekommen – Juli 2015
Archie findet einen Freund, mit dem er sich verträgt – so etwas gab es leider sehr selten
… Juli 2015
Archies erster Hausboot-Urlaub in Frankreich – September 2016
Immer was Interessantes zu sehen, aber bitte mit Abstand, oder …
… lieber Chillen in der Kajüte
Archies 2. Urlaub auf einem Hausboot auf der Havel
Auf’s Boot wird er gehoben
wir legen an zum Landspaziergang
Ausflüge in der näheren Umgebung – Burgbesichtigung Burg Guttenberg …
… und Kloster Maulbronn …
… findet immer ein Plätzchen zum Entspannen – September 2018
Hunde-Frauchen-Training bei den „Blödbommels“ nahe Bodensee – Sommer 2019
mit dieser souveränen Hündin klapps verträglich
Archie stürmt
Im Hotelzimmer zur Ruhe kommen …
… Abschiedsausflug mit den „Blödbommels“
Zuhause ist sein Paradies – Frühjahrssonne auf der Terrasse 2020
… auch ihr Paradies
Ausflugsfahrt zum Hardy-Pfad bei Großbottwar …
Rast, wo immer möglich – Wandern durch die Wälder des Heuchelberg – Spätsommer 2020
Wandern im Herbst 2020, über Hohenhaslach
durch den Nebenwald bei der Eselsburg
Er kommt angerannt – am Fuße von Burg Steinsberg
Archie darf frei rennen
übers freie Feld
Zwischen Besigheim und Bietigheim
Im Waldigen an der Leine, in übersichtlicher Lage im Freigang – Mai 2021
In den Nebel hinein – Wald bei Prevorst in den Löwensteiner Bergen – Juni 2021
… läuft liebend gerne durchs Wasser, solange die Pfoten Boden unter sich haben
— mit vorsichtiger Nase gibt es überall was zum Erschnüffeln
Sieben-Quellen-Weg im Kraichgau – Stromberg – Juli 2021
Bei Untergruppenbach – August 2021 …
… der Burg Stettenfels zu …
Irgendwo am Flussufer
Im goldenen Oktober 2021 in den Weinbergen bei Neiperg
Von Gundelfingen a.N. hinauf zur Michaelskapelle
Aussicht für den Hund …
… nach dem Aufstieg folgt Entspannung
Im Sieben-Mühlen-Tal bei Bad Rappenau – Februar 2022
Zuhause mit Plüschtierfreund
April 2022 – ein wenig Schnee lässt die Nüstern noch besser schnuppern
Dem Aalkistensee zu – in den Weinbergen April 2022
Wiederholende Wanderung – im Tümpel bei Obergruppenbach – weil es Archie dort sooo gut gefällt
..nasser Hund
Schattenplätzchen
Im Biergarten Remseck – August 2022
Weitsicht vom Fuss der Burg Teck aus – Oktober 2022
… zur Burg Teck hinauf
Oktober 2022 – Hausbooturlaub südlich von Berlin ab Zeuthen
Familienmitglied Archie – immer mittendrin
Landgang
Die Crew
ganz cool an Bord
Saisonwechsel Dezember 2022
Unsere Hauswege – die Umgebung von Besigheim
Am Rheinufer bei Maximiliansau – Februar 2023
Der Frühling naht – März 2023 – zur Weinprobe über Dürrenzimmern
Naturschutzgebiet Buchenbach – Juni 2023
… Nähe Wolfsölden/ Affalterbach
August 2023 – Reise nach Sachsen – Eibenstocktalsperre Erzgebirge
Wieder Zuhause auf der eigenen Terrasse – August 2023
Sankenbach Nähe Baiersbronn – September 2023
Am Sankenbach-Wasserfall – wir wandern hinauf
Blick zurück
Abkühlung im Sankenbach-See
Oktober 2023 in den Hessigheimer Felsengärten
Picknick Felsengärten
Am Federsee – November 2023
Am Wackelwald/ Federsee
Vom Segelflugplatz Löchgau in Richtung Berghütte Freudental
an der Berghütte angekommen …
… gibt’s erst mal „Bergfest“ – Wasser für den Hund ist immer dabei
Archies letzter Frühling – April 2024 – in der Neckarschleife bei Kirchheim a.N.
ausgelassen am Neckarstrand – Archie in seinem Element
Auf der Rückfahrt nach Hause ein kurzer Stopp, Herrchen will sich eine Semmel holen

Die Jahre mit Archie vergingen, rückwirkend betrachtet, wie im Flug. Wir waren, bis auf die wenigen Ausnahmen von durchgängigen Regentagen, jeden Tag ein- oder meistens zweilmal unterwegs beim Wandern oder Spazierengehen. Hat uns Archie in den ersten Jahren mit seinem Temperament in Schach gehalten, so wurde seine Ausdauer ab so etwa seinem (8. Lebensjahr = 2022) weniger. Wir passten uns an, schlenderten mit ihm dennoch wunderschöne Wege. Archie war für uns nicht mehr wegzudenken. Ein Leben ohne ihn war für mich nicht vorstellbar. Er war unser allertreustes und vertrautes Familienmitglied.

Seine Spur im Sand
Alles ging noch – nur langsamer. Seine Freude war unsere Freude. Wir suchten vor allem Plätze auf, die ihm gefielen 🙂
Am Sonntag, den 05. Mai 2024 fühlte Archie sich plötzlich schlapp. Er ging in den Garten und legte sich in einer kühlen Mulde unter einer Fichte ab. Wir waren alarmiert. Luden ihn ins Auto und fuhren zur Notaufnahme der Tierklink Ludwigsburg. Eingehende Untersuchung der Organe des Herz-Kreislauf-Systems, Röntgen, Ultraschall und Herzbeutelpunktion. Es hatte sich mit unbekannter Ursache Blut im Herzbeutel gesammelt, was es dem Herzen schwer machte, zu schlagen.
Archie kämpfte und überstand den Eingriff gut. Nach Klinikaufenthalt und Kontrolluntersuchung am zweiten Tag konnten wir ihn mit nach Hause nehmen. Vorsichtige Prognose. Wir hatten die größten Hoffnungen dieser Welt.

Zuhause ging es Archie wieder gut, er lebte gerne. Unsere Spaziergänge reduzierten sich auf wenige 100 Meter.
Genau eine Woche später, am Dienstag den 14. Mai 2024, war eine weitere Kontrolluntersuchung angesagt. Bangen auf das Ergebnis. Basisechokardiografie, Herzultraschall und Elektrokardiogramm. Kein Tumor zu sichten. Weiterhin vorsichtige Prognose. Da keine Nachblutung vorhanden war, hofften wir, über dem Berg zu sein und hatten wieder größte Hoffnung.
Am Sonntag, den 02. Juni waren wir mit Archie im Auto eine ganz kurze Strecke (weniger als 1 km) zum Spaziergang unterwegs. Beim Öffnen des Kofferraums konnte er plötzlich nicht mehr heraus. Wir fuhren mit ihm wieder zur Tierklinik Ludwigsburg. Gleiche Untersuchungen. Wieder Blut im Herzbeutel. Die Ärztin sollte wieder punktieren und schickte uns nach Hause. Sie wolle uns Bescheid geben. Auf der Heimfahrt der Anruf, Archie ging es schlechter, sie hätten ihn reanimiert. Dass es ihm so schlecht ging, ging mir nicht durch den Sinn, meine Psyche ließ es wohl nicht zu.

Sofort kehrten wir um, im strömenden Starkregen. Archie war zum Eingriff vorbereitet worden, doch es kam nicht mehr dazu. Zu viel Blut. Zu viel Druck auf das Herz. Archie starb, bevor wir ihn nochmals sehen konnten. Wenn das Herz zum Stillstand kommt, so die Ärztin, ist es wie einschlafen, Archie hätte nicht gelitten. Wir nahmen den warmen und toten Hund mir nach Hause. Durch den Regen konnten wir kaum die Straße sehen. Der Schock war nicht beschreibbar.
Bild aus guten Zeiten

Die halbe Nacht lag ich nehen unserem toten Archie auf dem Boden im Wohnzimmer. Sein Körper war noch warm und kühlte ganz langsam ab, er wurde fest und sah dennoch so wunderschön für mich aus. Konnte ihn noch küssen und streicheln. Bis mein menschlicher Freund am anderen Tag mich zum Abschied drängte. Er grub in glitschig, kluppig nasser Erde an schöner Stelle im Garten ein Grab und wir legten Archie, in seine Decke gehüllt, hinein. Ich spüre noch jetzt sein Gewicht und seine Präsenz.

Ich habe noch niemals eine größere und tiefere Trauer empfunden. Archie war uns jeden Tag, vom 06. Mai 2015 bis zum Sonntag, den 02. Juni 2024, ganz ganz nahe. Wir sorgten für ihn und er war unser bester Freud.
Ein Bild aus guten Tagen.

Genau vier Wochen nach der ersten Fahrt in die Notaufnahme, mit den ersten Herzbeutelbeschwerden, starb Archie.
In der Zeit dazwischen hat er nicht gelitten. An seinem Todestag ging alles ganz schnell. Er war unser Ein und Alles.

Auch wenn wir uns – die Hundeleere ist zu groß – für einen „neuen“ Hund aus dem Tierheim entscheiden, so ist Archie niemals ersetzbar.
Unsere Trauer bleibt, unsere Dankbarkeit bleibt, unsere gelebte Freude mit ihm bleibt.

Archie forever

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